Zusammenfassung

Was den Menschen von allen anderen Lebewesen unterscheidet, ist sein ausgeprägter rationaler Verstand. Der Verstand ist eine sehr junge Entwicklung der Evolution. Seine Entwicklung begann vor ungefähr 30.000 bis 60.000 Jahren. Bevor sich der Verstand in der Psyche des Menschen zu entwickeln begann, hatte sich das Leben bereits seit 3,5 bis 4 Milliarden Jahren erfolgreich aufwärts entwickelt. Lebewesen hatten bereits eine funktionierende Verhaltenssteuerung, lange bevor der Verstand anfing, Verhaltensentscheidungen rational zu treffen. Diese ursprüngliche Verhaltenssteuerung wurde vom Verstand im Laufe seiner Entwicklung immer mehr verdrängt. Dabei blockierte der Verstand auch einen wesentlichen Teil der Psyche in seiner Funktion. In religiöser Terminologie ist das der Sündenfall, weil der Mensch dadurch den Kontakt zum wichtigsten Teil der Realität und zu seinem Ursprung verlor. Das ist die Ursache eskalierender globaler Krisen und individueller Probleme, unter anderem einer Vielzahl von unheilbaren Krankheiten.

Der Verstand steuert Verhalten auf der Grundlage von Gesetzmäßigkeiten. Eine Gesetzmäßigkeit ist etwas, das unter bestimmten Bedingungen immer gleich ist:

Gesetzmäßigkeit: Bedingung ⇒ Konsequenz

Wann immer die Bedingung gegeben ist, tritt die Konsequenz ein. Die Kenntnis einer Gesetzmäßigkeit ermöglicht es dem Verstand,

  • durch Herstellen der Bedingung die Konsequenz gezielt herbeizuführen oder
  • durch Meiden der Bedingung eine unerwünschte Konsequenz zu umgehen.

Da das Verhalten von Materie teilweise gesetzmäßig ist, kann der Verstand das Verhalten von Materie teilweise kontrollieren. Materie ist das, was über die 5 Sinne Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten wahrnehmbar ist. Das rationale Weltbild des Verstandes sieht deshalb folgendermaßen aus:

  1. in der über die 5 Sinne wahrgenommenen materiellen Welt Gesetzmäßigkeiten erkennen.
  2. die erkannten Gesetzmäßigkeiten anwenden, um Verhaltensentscheidungen zu treffen

Dieses Weltbild berücksichtigt ausschließlich die Funktion des rationalen Verstandes, aber es enthält nicht, wie es vor der Entwicklung des Verstandes funktioniert hat. Und obwohl der Verstand bis heute nicht verstanden hat, wie es vor seiner Entstehung ablief, geht er vollkommen selbstverständlich davon aus, dass seine Funktion allem anderen überlegen ist und es deshalb komplett ablöst.

Der Verstand besitzt die Eigenart, sein Modell der Realität auf das zu beschränken, was er rational kontrollieren zu können glaubt und das zu verdrängen, worüber er keine Kontrolle hat. Die Differenzen zwischen seinem reduzierten Weltbild und der Realität verbirgt der Verstand durch unbewusst, aber geschickt angelegte rationale Tricksereien vor sich selbst. Eine dieser rationalen Tricksereien ist "der Zufall":

Das Verhalten der Materie ist nicht vollständig gesetzmäßig. Der Verstand kontrolliert nur den gesetzmäßigen Verhaltensanteil der Materie. Über den nicht-gesetzmäßigen Verhaltensanteil hat er keine Kontrolle. Deshalb betrachtet er ihn als Zufall. Der Begriff des Zufalls suggeriert, dass das, was rational nicht kontrollierbar ist, grundsätzlich überhaupt nicht kontrollierbar sei. Damit handelt es sich nicht mehr um ein rationales Defizit, sondern um ein "naturgegebenes" Phänomen, dem auch auf anderem Wege nicht beizukommen ist. Doch Zufall ist keine Tatsache, sondern Unwissenheit: Aus menschlicher Sicht ist nicht unterscheidbar, ob ein Verhalten tatsächlich zufällig ist oder ob nur die Bedingungen seiner Entstehung nicht erkannt wurden. Genau das meinte Sokrates mit seinem berühmten Satz: "Ich weiß, dass ich nicht weiß." Den Zufall zur Tatsache zu erheben bedeutet, nicht zu wissen, dass man nicht weiß. Wenn Unwissenheit gar nicht als Unwissenheit wahrgenommen wird, dann wird auch nicht nach Erkenntnis gesucht.

Überall dort, wo der Zufall als Erklärung herhalten muss, hat der Mensch keine Kontrolle. Das gilt zum Beispiel für die zufälligen Mutationen, auf denen die Evolution angeblich basiert. Charles Darwins Evolutionstheorie macht den Menschen zur Geisel genetischer Zufallsereignisse und nimmt ihm damit die Kontrolle über seine Evolution. Die Folge davon ist eine Vielzahl an unheilbaren Krankheiten, die den Menschen scheinbar einfach so "zufällig" treffen können. Dieses ziemlich gravierende Defizit der Evolutionstheorie wird durch die Illusion ausgeblendet, dass der Mensch eines Tages in der Zukunft seine Gene einfach reparieren wird, wenn sie einen "zufälligen" Fehler aufweisen. Wenn es aber doch kein Zufall ist, wird die verborgene Ursache das Problem nach jeder genetischen "Reparatur" wieder neu entstehen lassen.

Um zu verstehen, wie die Evolution funktioniert, muss man den Ursprung des Lebens bzw. die Entstehung des Verhaltens der Lebewesen verstehen!

Der Verstand stellt die Frage nach der Entstehung des Verhaltens nicht, weil er sich selbst als den Ursprung des Verhaltens ansieht. Er hat den Anspruch, das Verhalten vollständig rational zu kontrollieren. Die falsche Übersetzung von "Ratio" mit "Vernunft" soll diesen Anspruch untermauern, indem sie alle anderen Verhaltenseinflüsse als "unvernünftig" abstempelt. Praktisch lässt sich der Anspruch aber nicht erfüllen. Vieles, das auf rationaler Ebene mit großer Überzeugungskraft theoretisch richtig erscheint, wird praktisch nie umgesetzt. Man denke nur an "gute Vorsätze". Vollständige rationale Verhaltenskontrolle ist eine Illusion - genau wie "der Zufall".

Leblose Materie tut niemals irgendetwas von sich aus. Ihr Verhalten wird ausschließlich durch die Einwirkung äußerer Kräfte bestimmt. Ein Lebewesen hingegen kann sich einfach aus eigener Kraft in Bewegung setzen. Lebewesen haben ein selbst-getriebenes Verhalten. Sie können im Gegensatz zur leblosen Materie ein Verhalten aus sich selbst heraus entwickeln.

Es muss deshalb etwas geben, das Lebewesen von innen heraus antreibt und an die Stelle äußerlich wirkender Kräfte tritt.

Was auch immer es ist

  • es ist nicht rationalen Ursprungs,
  • es unterliegt nicht rationaler Kontrolle,
  • es wirkt dem Anspruch einer vollständig rationalen Verhaltenskontrolle entgegen,
  • es beeinflusst Verhalten und Entwicklung der Materie auf eine Weise, die der Verstand nicht versteht und nicht kontrollieren kann.

Deshalb wird es vom Verstand in seinem Weltbild verdrängt.

Um nicht mit der Begrenztheit seiner Arbeitsweise konfrontiert zu werden, reduziert der Verstand die Realität auf Materie und ihre Gesetzmäßigkeiten und erschafft so die Illusion, dass das gesamte Universum rein rational kontrollierbar sei.

Die Illusion gibt dem Verstand ein Gefühl von Macht und Kontrolle, so wie es auch echte Erkenntnis tun würde. Alles, was die Illusion ins Wanken bringt, erscheint im Verstand wie das Gegenteil von Erkenntnis und wird verbissen bekämpft. Im Unterschied zu echter Erkenntnis existiert die Kontrolle aber real gar nicht - wie die zahlreichen eskalierenden Krisen zeigen.

Wissenschaft ist die höchstentwickelte Ausprägung eines rein rationalen Erkenntnisprinzips. Sie basiert ausschließlich auf der Funktion des Verstandes und unterliegt damit den gleichen Limitierungen wie der Verstand selbst. Als die Wissenschaft in ihrer heutigen Form neu entstand, wurde Wahrheit durch Dogmen und Doktrinen der Kirche diktiert. Man hatte zu glauben, was die Kirche vorgab. Die Entwicklung der Wissenschaft begann mit der Entdeckung der Naturgesetze. Im Unterschied zu den Dogmen und Doktrinen der Kirche, ließen sich Naturgesetze beweisen. Das heißt, man konnte anderen Menschen anhand von Experimenten und Messungen zeigen, dass die Naturgesetze tatsächlich wahr sind. Die Naturgesetze bilden die Grundlage für die Entwicklung von Technologie. Der Verstand konnte also seine Wahrheit nicht nur beweisen, sondern er erzielte mit ihr auch noch einen riesigen Fortschritt für die Menschheit. Durch diese offensichtliche Überlegenheit übernahm die Wissenschaft das Wahrheitsmonopol von der Kirche. Dabei passierte etwas, das der Verstand häufig und ganz selbstverständlich tut, obwohl es im logischen Sinne falsch ist: Eine Vorgehensweise, die für eine spezifische Anwendung gut funktioniert, wird über ihren Anwendungsbereich hinaus ausgedehnt auf Bereiche, in denen sie nicht mehr funktioniert. Auf logischer Ebene handelt es sich um eine unzulässige Verallgemeinerung: Weil es bei den Naturgesetzen und der Technologie so überwältigend erfolgreich funktioniert hat, schien es dem Verstand irgendwie naheliegend, nur noch das als wahr zu akzeptieren, was auf die gleiche Weise nachweisbar ist. Die Wissenschaft wurde zum einzigen legitimen Erkenntnis- und Wahrheitsprinzip verabsolutiert. Wahr sein darf nur noch das, was wissenschaftlich bewiesen werden kann.

Ein wissenschaftlicher Beweis bedeutet, die Gültigkeit einer Behauptung anderen Menschen nachvollziehbar vorzuführen. Das ist nur dann möglich, wenn Vorführender und Empfänger alle Elemente der zu beweisenden Behauptung gleichzeitig wahrnehmen können. Das wiederum ist nur für die Sinneswahrnehmung gegeben. Die Wahrnehmung des Menschen geht jedoch weit über die Sinneswahrnehmung hinaus. Sie kann sich auch dem Inneren der Psyche zuwenden. Innerpsychische Wahrnehmungen können nicht Teil wissenschaftlicher Beweise sein und werden von der Wissenschaft als unwissenschaftlich abgewertet, was so viel bedeutet wie irreführend, lächerlich und dumm. Die Wissenschaft betrachtet das Innere der Psyche als reine Reflexion der Sinneswahrnehmung. Aus ihrer Sicht kann in die Psyche nichts hineinkommen außer über die Sinne. Sie sieht die Psyche nicht als eigenständige Informationsquelle, welche über die Sinneswahrnehmung hinausgehende Informationen liefert - ein fundamentaler Irrtum über die Realität.

Die Lösung all der Krisen liegt im Inneren der Psyche, aber sie darf dort nicht gesucht werden, weil das unwissenschaftlich ist!

Weil die Wissenschaft der innerpsychischen Wahrnehmung keine Bedeutung beimisst, wird sie auch nicht entwickelt. Immer mehr Menschen haben überhaupt keinen Zugang mehr zu den Prozessen im Inneren ihrer Psyche und empfinden ihre innerpsychische Wahrnehmung als unangenehm und beängstigend. Normalerweise wendet sich die Aufmerksamkeit automatisch nach innen, sobald ihre äußere Inanspruchnahme nachlässt. Das geschieht zum Beispiel, wenn man irgendwo warten muss, mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt oder nachts nicht einschlafen kann. Seit es aber Smartphones gibt, wandert die Aufmerksamkeit in solchen Momenten sofort zum Smartphone und wird so lückenlos nach außen fixiert.

Wissenschaft betrachtet immer nur das, was vor ihrer Nase ist, aber sie betrachtet nie sich selbst, während sie die umgebende Welt untersucht und ihre Erkenntnisse anwendet. Deshalb entgeht ihr der wichtigste Zusammenhang überhaupt:

Wahrnehmung verändert das Wahrgenommene!

Das rationale Weltbild sieht den Menschen als einen vom Verstand gesteuerten Körper. Doch der Mensch ist weder sein Körper, noch sein Verstand, weil weder der Körper, noch der Verstand der Ursprung des Verhaltens sind. Der Verstand ist ein Werkzeug wie ein Computer und der Körper ist ein Vehikel wie ein Auto. Der Mensch ist das, was Körper und Verstand benutzt - das "Ich". Die Quelle des Verhaltens ist das Ich: Ich denke. Ich arbeite. usw. Die berühmte Frage "Wer bin ich?" zielt darauf ab zu verstehen, was "das Ich" ist bzw. wie das eigene Verhalten entsteht und zu erkennen, dass das eigene Verhalten eben nicht rational entsteht.

Die ursprüngliche Quelle des eigenen Verhaltens in sich selbst zu erkennen und den falschen Teil rationaler Verhaltenskontrolle aufzugeben bedeutet, den Sinn des Lebens zu finden, weil genau das all die Probleme löst, um deren Lösung sich der Verstand vergeblich bemüht.

Das Ich ist eine Form von Energie, weil es Veränderungen bewirkt. Der Begriff Energie bezeichnet die Fähigkeit, Veränderungen zu bewirken und dabei auch verändert zu werden. Das Ich ist ein Element der Energieform Bewusstsein. Um diese Energieform in ihren Wesensmerkmalen zu verstehen, muss man verstehen,

  • wie das Ich von seiner Umwelt verändert wird und
  • wie das Ich verändernd auf seine Umwelt einwirkt.

Was also macht das Ich aus? Das Ich ist das, was wahrnimmt. Die Interaktion des Ich mit seiner Umwelt ist deshalb die Interaktion des Wahrnehmenden mit dem Wahrgenommenen:

Das Besondere an dieser Interaktion ist, dass das Ich selbst nicht über die 5 Sinne wahrgenommen werden kann, die Wirkung die es auslöst aber schon. Das Ich ist eine nicht-materielle Form von Energie, die materielle Veränderungen bewirkt. Die Mythologie bezeichnet das als Magie. Das wissenschaftliche Weltbild kennt keine nicht-materiellen Formen von Energie. Es nimmt ja auch die innerpsychische Wahrnehmung nicht als Informationsquelle wahr. Im wissenschaftlichen Weltbild müssen materielle Wirkungen materielle Ursachen haben. Andernfalls werden sie dem Zufall zugeschrieben.

Die Interaktion des Ich mit seiner Umgebung hat zwei Teile:

  1. Es wird verändert, durch das, was es wahrnimmt. Dieser Teil der Interaktion lässt sich vergleichsweise leicht mit Hilfe der innerpsychischen Wahrnehmung entdecken: "Wie wirkt das Wahrgenommene auf mich selbst?" Das in sich wahrzunehmen ist die Grundlage, um die Entstehung des eigenen Verhaltens zu verstehen. Dabei wird auch deutlich, wie der Verstand blockierend in die Verhaltensentstehung eingreift.
  2. Bewusstsein (das Ich) verändert das, was es wahrnimmt! Das ist der noch viel interessantere und vom Verstand zutiefst gefürchtete und mit aller Macht verdrängte Teil der Interaktion: Das Ich wirkt verändernd auf seine materielle Umgebung ein auf eine Weise, die der Verstand weder wahrnimmt, geschweige denn kontrollieren kann. Dabei ist genau das der Schlüssel zur Lösung all der individuellen und globalen Probleme, die der Verstand nicht lösen kann. Das Bewusstsein lenkt exakt den Verhaltensanteil der Materie, über den der Verstand keine Kontrolle hat:

Es lenkt das Nichtgesetzmäßige (den Zufall) und erschafft dadurch neue Gesetzmäßigkeiten (Evolution).

  1. Das Bewusstsein lenkt den nicht-gesetzmäßigen Verhaltensanteil der Materie durch die Ausrichtung seiner Aufmerksamkeit.
  2. Die stetige Wiederholung dieses Vorgangs verändert die Materie so, dass aus dem nicht-gesetzmäßigen Verhalten ein gesetzmäßiges Verhalten wird.

Nicht-gesetzmäßiges Verhalten wird durch Wiederholung gesetzmäßig.

Das ist die Grundlage der Evolution und überhaupt jeglicher Form von Entwicklung: Das gesetzmäßige Verhalten der Materie nimmt dem Bewusstsein Arbeit ab. Das Bewusstsein lässt Gesetzmäßigkeiten neu entstehen, um Teile seines Verhaltens auf sie zu übertragen. Dadurch wird Bewusstseinsenergie frei und kann sich Neuem zuwenden. Diese Erweiterung von Verhaltensmöglichkeiten wird als Entwicklung wahrgenommen.

Teilweise lassen sich neue Gesetzmäßigkeiten dadurch kreieren, dass bereits existierende Gesetzmäßigkeiten zu Systemen zusammengesetzt werden (z.B. Technologie). Für diesen Teil von Entwicklung setzt das Bewusstsein den Verstand als Werkzeug ein. Der Verstand ist sich des übergeordneten Prozesses nicht bewusst und sieht sich selbst als Urheber dieser Art von Entwicklung an. Die Möglichkeiten des Bewusstseins, Gesetzmäßigkeiten neu entstehen zu lassen, gehen jedoch sehr viel weiter. Das Bewusstsein strebt mit dem Verhalten über das Raster bestehender Gesetzmäßigkeiten hinaus, um Gesetzmäßigkeiten direkt aus nicht-gesetzmäßigem Verhalten neu zu erschaffen. Weil aber der Verstand nur das Gesetzmäßige kontrollieren kann, beschränkt er Verhalten auf das, was durch die Anwendung von Gesetzmäßigkeiten sicher erreichbar ist. Damit blockiert er das Streben des Bewusstseins und trennt das Verhalten von seiner ursprünglichen Quelle (Sündenfall).

Indem der Verstand das Verhalten von seiner ursprünglichen Quelle trennt, verursacht er, ohne es zu wissen, eine Vielzahl an negativen Entwicklungen, deren Entstehen ihm zufällig erscheint und die er verbissen bekämpft ohne die eigentliche Ursache zu erkennen.

Dazu gehören globale Krisen ebenso wie eine Vielzahl an bisher unheilbaren Krankheiten. Es geht dabei um Krankheiten, für die der Verstand keine materiellen Ursachen wie Bakterien, Viren, oder Umwelteinflüsse finden kann, sondern bei denen der Körper scheinbar einfach so aus dem Nichts - eben zufällig - nicht mehr richtig zu funktionieren scheint (z.B. Autoimmunkrankheiten wie Multiple Sklerose). Die Entstehung dieser Krankheiten kann man sich als negative Umkehrung des Evolutionsprozesses vorstellen, verursacht dadurch, dass der Verstand die Evolution nicht verstanden hat und deshalb blockiert.

Um diese Probleme zu lösen, müsste der Verstand erkennen, wie er sie mit seinem eigenen Verhalten hervorgebracht hat. Dazu ist er in seiner gegenwärtigen Form aber nicht der Lage. Er braucht dazu die Mitarbeit genau jener Teile der Psyche, die er im Laufe seiner Entwicklung immer mehr unterdrückt hat. Die nicht-rationalen Teile der Psyche lassen sich reaktivieren, indem das Verhalten Schritt für Schritt von falschen Teilen des rationalen Weltbildes gelöst wird, um es wieder seinem ursprünglichen Antrieb folgen zu lassen. Das lässt sich einfacher hinschreiben, als es ist, weil der Verstand glaubt, dass ihn ein solches Verhalten in den sicheren Untergang führt. Aber genau das emotionale Drama, welches der Verstand dann abspult, erweckt die nicht-rationalen Teile der Psyche wieder zum Leben.

Wenn die nicht-rationalen Teile der Psyche aktiv werden, verbinden sie sich auf ganz natürliche Weise mit dem Verstand und versorgen ihn mit Informationen, zu denen Rationalität allein keinen Zugang hat. Dem Verstand eröffnet sich dadurch die Sicht auf eine ganze Welt an bisher verborgenen Zusammenhängen. Diese Erfahrung kann überwältigend sein. Wenn man das zum ersten Mal erlebt, ist es ein Schock, wie etwas so Großes und die gesamte menschliche Existenz durchziehendes so vollkommen übersehen werden kann.

  • Die Mythologie symbolisiert das durch ein magisches Reich, welches dem Menschen verborgen ist. Der Schlüssel zu diesem magischen Reich ist der heilige Gral (das Ich) und seine Wirkung auf Materie (Magie).
  • In der Religion ist es das Paradies. Durch den Sündenfall verlor der Mensch die Verbindung zu Gott und fiel aus dem Paradies heraus. Die Verbindung zu Gott ist die Seele (das Ich).
  • Die fernöstlichen Weisheitslehren entwickeln durch Meditation die innerpsychische Wahrnehmung, um auf dieser Grundlage die Frage "Wer bin ich?" zu beantworten und den Kontakt zur ursprünglichen Quelle des Verhaltens wieder herzustellen.

Oberflächlich betrachtet ist Wissenschaft die moderne Weiterentwicklung aller anderen Weltanschauungen, die damit als überholt angesehen werden können. Allerdings gibt es in der Wissenschaft keine erkennbaren Entsprechungen für die Inhalte von Religion, Mythologie und fernöstlichen Weisheitslehren. Dem gesunden Menschenverstand sollte eigentlich klar sein, dass sich Menschen nicht Jahrtausende lang mit etwas beschäftigt hätten, wenn es gar keinen Bezug zur Realität hat. Tatsächlich haben Religion, Mythologie und fernöstliche Weisheitslehren die Aufgabe, dem Menschen genau den Teil der Realität zu vermitteln, den das wissenschaftliche Weltbild komplett übersieht. Aber ihre auf Symbolen und Gleichnissen basierende Form der Darstellung ist dem heutigen stark versachlichten Verstand nicht mehr zugänglich. Es braucht deshalb eine Darstellung, welche an die von der Wissenschaft verwendete sachliche Sprache anknüpft. Und genau darum geht es in dieser Publikation.

Die Trennung des rationalen Verstandes vom wichtigsten Teil der Realität zieht sich durch alle Ebenen der menschlichen Existenz:

RealitätMaterienicht-materieller Teil der Realität (verleugnet)
WahrnehmungSinneswahr­nehmunginnerpsychische Wahrnehmung (gemieden)
Psycherationaler Verstandnicht-rationale Teile (unterdrückt)
Verhaltenrationale Verhaltens­entscheidungenBewusstsein (blockiert)
WeltanschauungWissenschaftReligion, Mythologie und fernöstliche Weisheitslehren (scheinbar von der Wissenschaft überholt)

Im Mittelpunkt dieser Publikation stehen drei grundlegende Zusammenhänge, auf denen alles andere aufbaut:

  1. die ursprüngliche Entstehung des menschlichen Verhaltens (und auch des Verhaltens aller anderen Lebewesen): Der Verstand hat das Verhalten im Laufe seiner Entwicklung immer mehr von seiner ursprünglichen Quelle getrennt und rationalen Verhaltensentscheidungen untergeordnet (Sündenfall).
  2. die Wirkung des Bewusstseins (z.B. menschliches Ich) auf Energie im Allgemeinen und auf Materie im Besonderen: Sie ist die Grundlage der Evolution und überhaupt jeglicher Form von Entwicklung. Indem der Verstand das Verhalten von seiner ursprünglichen Quelle trennt, kehrt sich die positive Wirkung des Bewusstseins auf die Materie ins Negative um und bringt all die Krisen und Probleme hervor, welche der Verstand nicht lösen kann.
  3. die Reaktivierung der vom Verstand unterdrückten nicht-rationalen Teile der Psyche: Sie eröffnen dem Verstand eine ganze neue Welt an bisher verborgenen Zusammenhängen und offenbaren insbesondere auch die Ursachen der zahlreichen Probleme und Krisen.

Um diese Zusammenhänge überhaupt darstellen zu können, muss das wissenschaftliche Weltbild erweitert werden (zum Beispiel um das Bewusstsein). Diese Erweiterung des Weltbildes erscheint vielleicht teilweise wie etwas abstrakte Theorie, aber sie ist die notwendige Grundlage, um die praktischen Veränderungsprozesse überhaupt beschreiben zu können.

Da sich das wissenschaftliche Weltbild bereits als vollständig ansieht, müssen vor seiner Erweiterung zunächst noch die Illusionen aufgelöst werden, auf denen der Verstand sein reduziertes Abbild der Realität aufgebaut hat.

Und weil der Verstand entschieden hat, das nur das wahr sein darf, was wissenschaftlich bewiesen werden kann, braucht es einen Beweis für die Existenz des Bewusstseins bzw. für die Wirkung des Bewusstseins auf die Materie. Ein solcher Beweis ist eigentlich nicht möglich, weil das Bewusstsein über die Sinne nicht wahrnehmbar ist und innerpsychische Wahrnehmungen nicht Teil von Beweisen sein dürfen. In einigen Fällen kann aber aus äußerem Verhalten auf innerpsychische Prozesse geschlossen werden und das ermöglicht den Beweis.

Der Grundlagenteil dieser Publikation umfasst folgende aufeinander aufbauende Themen:

  • Rationalität (die Arbeitsweise des Verstandes) verstehen
  • rationale Illusionen auflösen
  • das wissenschaftliche Weltbild erweitern
  • Was ist Bewusstsein?
  • Wie beeinflusst das Bewusstsein seine Umgebung?
  • die Existenz des Bewusstseins und seine Wirkung auf die Materie im wissenschaftlichen Sinne beweisen
  • die innerpsychische Wahrnehmung entwickeln
  • das Verhalten von falschen Teilen der Weltsicht lösen, um daraufhin zu erleben, wie die nicht-rationalen Teile der Psyche auf überraschende und überwältigende Weise aktiv werden und den Blick auf eine ganze Welt von bisher verborgenen Zusammenhängen eröffnen

Basierend auf diesen Grundlagen ergeben sich spezifische Lösungen für eine Vielzahl konkreter Themen. Insgesamt haben die Inhalte dieser Publikation folgende grobe Struktur:

nächstes Kapitel: Rationalität und Gesetzmäßigkeiten